(wohl wegen überlänge des vorgängers kein vorfilm)
Die Schwester der Königin (25.02.2008)
Universal Opferbereitschaft
Gemeinsam stellten wir fest, dass dies dann wohl die Episode 1 von Elizabeth ist. Und die vorfeldliche Grundsatzabneigung für die Kleiderständerfreuden (und) der (unnötigen Überpräsenz der) beiden - "ach(,) so(,) reizenden" - Portagonistinnenstarlets wurde vom Ärger, dass alle viel zu "modern" agieren, zunächst noch verstärkt: rumtollende Kinder und durch Gänge stürmende Schwestern und dauernd Galopp, weil das damalige Schrittempo heute wohl zu träge wirkte. Na, zumindest durften die beiden Miminnen ihre Gebärsimulationen vorführen, und diese Szenen waren es auch, die eine Frau, die diese Gebärarbeit natürlich besonders hervorhebt, als Autorin nahelegte, war dann auch so: nach dem Roman der Frau Philippa Gregory. Ob sie dafür verantwortlich ist, dass alle (Re-)Aktionen so zwingend konstruiert wurden, und die Männer allesamt nahezu kommentarlos dem absoluten Alphamännchen, wohl weil sie wissen, dass dagegen bei den Frauen nicht wenig, sondern nichts entgegenzusetzen ist. Nebenbei war mir der weniger ansehnliche, und damit der historischen Wahrheit dichtere, und meine im Sonntagsnachmittagsprogramm prägende, Charles Laughton deutlich lieber als dieser unpassende Schönling, der seine Machtposition gewissenlos ausnutzt, um immer wieder gebär(?)freudiges Frischfleisch zu erlangen. (Allerdings ist er hier natürlich auch nur Opfer seines Anspruches nach einem Thronerben - und seiner Libido.) Dass Mary sich nach der ersten Nacht in ihren König "verliebt", weil er der bessere/erfahrene Liebhaber, (ihr Ehemann war ja eher gleichaltrig), ist so platt, dass man nicht weiß, ob man hoffen soll, dass es unbewusst so geschrieben wurde, oder eine bewusst für die Zielgruppe romantisierende Wendung ist. Der Bruch mit dem Papst war dann auch nur eine Randerscheinung; dass ganz England unter dieser Putinisierung des Staates zu leiden hatte, ist in dieser High Society Soap natürlich zu unbedeutend. Doch schließlich wird die berechnende (auch wenn der Film teilweise unsinnigerweise das Gegenteil behauptet) der beiden Schwestern, nach patriachischer Sichtweise, eben dafür bestraft. Doch hier wird dies, weil es ja zufällig den historischen Fakten* entspricht, benutzt, um ihre Opferrolle in Richtung Jeann d'Arc (als die wir Natalie bestimmt als nächstes sehen müssen) ins fast unermessliche zu steigern. Dafür(?) hat Henry VIII. auch extra einen Kunsthenker aus Frankreich einfliegen lassen.
Einzig positiv erscheint die schön verschwörungstheoretische Sicht, dass ja alles von einem(?) initiiert wurde, um den eigenen Einfluss zu erhöhen.
)* mit den historischen Fakten wird oft (in Elizabeth z.B.) verurteilungswürdig lax umgegangen, denn die Filmhistorie bleibt in den Köpfen immer bessser hängen, als die der Geschichtsbücher (heute wohl eher die der Wikipedia). Hier wurden illegitime Kinder vor Marys Sohn zumindest nur nicht erwähnt.
Donnerstag, 28. Februar 2008
p review 25.02.2008 - Die Schwester der Königin
Eingestellt von lr um 04:38
Labels: Kino, p review, unnecessary
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