Dienstag, 6. November 2007

p review 05.11.2007 - Persepolis

Der Vorfilm war wiederum leider ungezeigt.

Persepolis

Diese Comicverfilmung, deren, an die reduzierten Cartoons der 60er erinnernde, Strich deutlich gefälliger als der der recht groben Originalzeichnungen geraten ist, beginnt mit einer teils wenig überraschenden, teils erfrischend vereinfachten Geschichtsstunde, um dann für die letzten zwei Drittel zu einem archetypischen oder recht beliebigen Mädchen/Frau-Tagebuch zu werden, das die Frage aufkommen lässt, ob nur Frauen die Bedeutung ihrer Partner in ihrer Biografie so prominent herausstellen oder ob Männer diese Bedeutung womöglich nur verdrängen. Und es kann festgestellt werden, dass der Partner bei Frauen wohl erst nach der Trennung hässlicher wird, bei Männer wohl schon vorher - um danach wieder an Attraktivität (bis zur Verklärung) zu gewinnen.
Mit etwas zu poesiealbumesken Sinnsprüchen der Großmutter (schade, dass die Animation neben dem Abspann so platt noch einmal erklärt wird), dem naturgemäß ungeklärtem Ende und einer etwas sehr dünnen Rahmenhandlung, jedoch mit ausreichend vielen hübschen Details, die auch mal im Bildhintergrund Grundsätzliches andeuten, und einem, zwar nachlassenden, aber nie ganz aufgebenden kindlichen und dann Zweck- Optimismus erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Namensvetterin. Dabei ist die wohl authentische Unzufriedenheit mit den Zuständen - sowohl vor als auch nach dem Machtwechsel - noch am interessantesten. Allerdings wird der Einfluss der nördlicheren Mächte selbstbewusst zunächst etwas verharmlost und später zu wenig anprangernd dargestellt. Dabei fehlt es leider jeglicher überraschender Wendung oder Schlussfolgerung, so dass hier die Erzählart, trotz ihrer Mängel, das Erzählte übertrifft, und womöglich so mancher helfen könnte ihre persische Nachbarsfreundin besser zu verstehen. (1/4*~)

thx ju for providing the fee (1/5)

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